Dieses Weiterbildungsangebot richtet sich an Personen, die einen sozialen, pädagogischen, therapeutischen oder pflegerischen Grundberuf haben und die zukünftig professionelle pferdegestützte Angebote in ihr bisheriges Arbeitsfeld integrieren oder sich damit selbständig machen möchten. Und die dies zum Nutzen von Menschen jedoch nicht auf Kosten der Pferde tun wollen.
Da die Weiterbildung therapeutische und pädagogische Elemente vereint, richtet sie sich sowohl an Personen, die Pferde in ihr pädagogisches Arbeitsfeld, wo sie vorwiegend mit Gruppen gesunder Menschen oder integrativen Gruppen arbeiten, einbeziehen möchten. Als auch an Personen heiltherapeutischer Berufe, die Pferde bei ihrer Arbeit mit psychisch besonderen, geistig behinderten oder verhaltensauffälligen Einzelpersonen nutzen wollen.
Wer die kommerzielle Nutzung von Tieren vor Augen hat, ohne große Rücksicht auf deren Wohlbefinden, wird im Laufe dieser Weiterbildung lernen, dass diese Haltung im Bereich der tiergestützten Arbeit nicht trägt und kontraproduktiv ist. Eine innige und freiwillige Mensch-Tier-Beziehung ist die Voraussetzung für den nachhaltigen Erfolg tiergestützter Interventionen. Man sollte hier – wie überall sonst auch- bestrebt sein, Win-Win-Situationen für alle beteiligten Seiten herzustellen. Nur das zahlt sich langfristig aus.
Teilnehmen können Personen, die im Bereich Therapie, Pädagogik, Prävention, Rehabilitation, Coaching oder Personalentwicklung tätig sind oder sein werden. Als Teilnahmevoraussetzung ist eine abgeschlossene oder bald abgeschlossene Ausbildung als Pädagoge, Psychologe, Sozialpädagoge, Sonderpädagoge, Psychotherapeut- auch nach HPG, Psychiater, Physiotherapeut, Bewegungstherapeut, Logopäde, Erzieher, Lehrer, Kindergärtner, Heilerziehungspfleger, psychiatrische Krankenschwester oder -Pfleger, Sozialarbeiter oder Personaltrainer nachzuweisen.
Da hippo-therapeutische Methoden in der Weiterbildung nicht vertieft werden, bitten wir Physiotherapeuten, die vorrangig mit körperlich schwer behinderten oder neurologischen Menschen arbeiten möchten, darüber nachzudenken, ob für sie eine spezialisierte Ausbildung zum Hippotherapeuten evt. sinnvoller wäre.
10 % der Teilnahmeplätze stehen auch Bewerbern mit anderen Grundberufen (Quereinsteigern) zur Verfügung. Sie können berücksichtigt werden, wenn sie nachweislich über genügend praktische Erfahrung in einem pädagogischen, therapeutischen, sozialen oder pflegerischen Arbeitsfeld verfügen. Oder wenn sie sich verpflichten bis zur Mitte der Weiterbildungsdauer (Sept. 2020) ein zusätzliches vierwöchiges Praktikum in einer sozialen Einrichtung (Kindertagesstätte, Behindertenheim, integrativer Kindergarten o. ä.) zu absolvieren. Quereinsteiger sollten einen deutlich höheren zeitlichen Umfang für ihr Selbststudium einplanen, da grundlegendes psychologisches und therapeutisches Wissen (etwa über häufig anzutreffende psychische Krankheitsbilder oder psychotherapeutische Richtungen) Gegenstand der zur Zertifizierung führenden Prüfungen ist.
Außerdem werden mehrere Jahre Erfahrung in Pferdehaltung und Pferdepflege vorausgesetzt sowie reiterliche Grundkenntnisse (sicheres Reiten auf dem Platz und im Gelände in den Grundgangarten in einer beliebigen Reitweise, gerne auch nicht-klassisch). Die reiterliche Kompetenz kann über unterschiedliche Qualifikationen nachgewiesen werden.
Anerkannt werden:
Personen mit langjähriger pferdefachlicher Erfahrung und nachweislichen praktischen Qualifikationen, denen das Ablegen eines Reitabzeichens nicht möglich ist, können im Rahmen einer Einzelfallprüfung akzeptiert werden.
Reitturniererfolge stellen keine notwendige Voraussetzung dar. Die Kompetenz, Pferde sicher, situationsangemessen und wirkungsvoll in der tiergestützten Arbeit einzusetzen und in jeder Situation vom Boden aus steuern zu können, ist Gegenstand dieser Weiterbildung. Genauso wie das Erlernen einer für besondere Menschen sehr geeigneten nicht mechanischen Reitweise.
Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von mindestens einem geeigneten (körperlich und psychisch fitten und ungebrochenen) Pferd notwendig, mit dem während der Dauer des Lehrgangs gearbeitet und geübt werden kann, sowie der Zugang zu einem Reitplatz, Roundpen oder Reithalle. Nach Absprache stehen ausnahmsweise auch Pferde oder Plätze der Stone-Hill-Ranch zur Verfügung.